Heike Friedrich

deutsche Schwimmerin; für die DDR 1988 Olympiasiegerin über 200 m Freistil und mit der 4 x 100-m-Freistilstaffel, Olympiazweite über 400 m Freistil, vierfache Weltmeisterin 1986, elffache Europameisterin; Weltrekordlerin 1986 über 200 m Freistil

Erfolge/Funktion:

Olympiasiegerin 1988

Vierfache Weltmeisterin 1986

Weltrekordlerin (200 m Freistil)

* 18. April 1970 Glauchau

Internationales Sportarchiv 31/1991 vom 22. Juli 1991

Die Schwimmerin Heike Friedrich gilt als Paradebeispiel für die Situation des Sports in den östlichen Bundesländern nach der Wende. In den Jahren des Erfolges eine verhätschelte Vorzeigesozialistin, wurde aus ihr nach dem Umbruch fast ein Sozialfall. Arbeitslos, mit einem nur noch ehrenamtlich tätigen Trainer, Leistungsrückgang, nicht nachlassende Dopingvorwürfe - ein Scherbenhaufen. Die Folge war das krasse Versagen bei den ersten gesamtdeutschen Meisterschaften im Herbst 1990 in München und das "Aus" für die WM in Perth. "München hat mir nicht die erste, aber die bittersten Niederlagen beigebracht", sagte die Ausnahmeschwimmerin damals. Inzwischen hat sie aus ihrem Tief herausgefunden und im fränkischen Bayreuth bei einer Parfümeriekette eine Ausbildung zur Einzelhandels-Kauffrau begonnen. Die 1,73 m große und 60 kg schwere Heike Friedrich hat ihre sportliche Karriere trotz der beruflichen Belastung noch nicht abgeschrieben und verkündete: "In Barcelona nächstes Jahr will ich wieder vorne ...